Shakespeare,
William [engl. ] (Shakspere, Shakespare), ~Stratford-upon-Avon 26. 4. 1564, ebd. 23. 4.
1616, engl.
Dichter und Dramatiker. Gehört zu den größten Dramatikern der Weltliteratur. Nur wenige
Lebensdaten sind zuverlässig überliefert.
Zu seinen frühen Stücken gehören die Komödien "Komödie der Irrungen"
(um 1591) und "Der Widerspenstigen Zähmung" (um 1593).
Zu Shakespeare frühen Werken gehören die in Dramenzyklen angelegte Geschichtsdramen:
zunächst "Heinrich VI." und "Richard III."
, gefolgt von "Richard II." "Heinrich IV."
sowie "Heinrich V."
Um 1595 schrieb Shakespeare seine poet. Dramen, u. a. "Romeo und Julia"
und "Ein Sommernachtstraum", es folgten die drei
romant. Komödien "Viel Lärm um Nichts" (um 1598), "Wie
es euch gefällt" (um 1599), "Was ihr wollt" (um
1601).
In die Zeit des Umbruchs gehören die Tragödien "Hamlet" (um
1601), "Othello" (um 1604),
"King Lear" (um 1605), "Macbeth"(um
1608)
Einstein,
Albert, * Ulm 14. 3. 1879, + Princeton (N. J.) 18. 4. 1955, dt. Physiker (ab 1901
schweizer., 1940
amerikan. Staatsbürger). Nach Tätigkeit am Patentamt in Bern (1902-09) Prof. für
theoret. Physik in
Zürich und Prag; ab 1914 in Berlin u. a. Direktor des Kaiser Wilhelm-Instituts für
Physik; emigrierte
1933 in die USA und wirkte bis zu seinem Tode am Institute for Advanced Study in Princeton
(N. J.). Einstein wurde durch seine Arbeiten, von denen einige die Grundlagen der Physik
revolutionierten, zum
bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts. Einstein schuf die Relativitätstheorie (1905
spezielle, 1914-16 allg. Relativitätstheorie) und die einheitl.
Feldtheorie (1929). Einstein erhielt für seine Beiträge zur Quantentheorie, v. a. für
seine Deutung des Photoeffekts, 1921 den Nobelpreis für Physik.
Goethe
Goethe war der berühmteste deutsche Dichter und einer der
bekanntesten Dichter der Welt. Er hat große und schöne dichterische
Kunstwerke geschaffen und viele weise und richtige Erkenntnisse
ausgesprochen.
Goethe war ein reichbegabter Mensch und lebenslang vom Glück
begünstigt. Er wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren und wuchs in
wohlhabenden Verhältnissen auf. Sein Vater war ein gebildeter Mann, der
sein Leben nach strengen Grundsätzen führte, ohne daß er einen
richtigen Beruf gelernt hätte. Seine Mutter dagegen war eine frohe,
heitere Frau mit viel Wärme, Phantasie und Humor. Beide Eigenschaften
seiner Eltern hatte der Sohn geerbt.
In Leipzig und Straßburg studierte Goethe auf Wunsch seines Vaters
Rechtswissenschaft. In seine Straßburger Zeit fällt seine Liebe zu der
jungen Friederike Brion in Sesenheim im Elsaß. Goethe konnte alle
seine Empfindungen - Liebe, Trauer, Schmerz - mühelos in Worte
kleiden. So hat er auch aus seiner Beziehung zu Friederike die
schönsten Liebesgedichte verfaßt.
Nach Abschluß seines Studiums war Goethe Rechtsanwalt in Frankfurt, aber ohne daß ihm
seine Arbeit Spaß
gemacht hätte. Er wäre viel lieber ein unabhängiger Schriftsteller gewesen. Aber dieser
Beruf konnte ihn nicht
ernähren.
Goethe hat in seinem Leben viele Frauen geliebt. Sie gaben ihm immer wieder Anlaß zu
neuen Dichtungen. Aber
geheiratet hat er zunächst keine von ihnen. Er wollte seine Freiheit, seine
Unabhängigkeit behalten. Friederike und
manche andere hat er unglücklich gemacht, als er sie verließ.
Sturm- und Drangzeit
Die jetzt folgenden Jahre bezeichnet man als "Sturm- und Drangzeit", in der man
mehr
das Gefühl betonte als den Verstand, wie in der vorhergegangenen Aufklärung. Goethe
schrieb jetzt sein erstes Schauspiel, den leidenschaftlichen "Götz von
Berlichingen",
und einige Jahre später das Trauerspiel "Egmont". Aus seiner unglücklichen
Liebe zur
Verlobten eines Freundes heraus entstand der Roman "Die Leiden des jungen
Werther", der Goethe weltberühmt machte. Manche jungen Männer mit unglücklicher
Liebe nahmen sich aufgrund des Romans wie Werther das Leben.
1775 berief der junge Herzog Karl-August von Weimar Goethe als Minister an seine
Residenz. Für den Dichter begann jetzt ein Leben strenger Pflichterfüllung im Dienst
des kleinen Herzogtums. An Frau von Stein fand er in Weimar eine mütterliche
Freundin. Es entstanden Erzählgedichte (= Balladen) wie "Der Erlkönig" und
"Der
Fischer". Aber erst die spätere Freundschaft mit dem Dichter Friedrich Schiller
regte
Goethes dichterische Schaffenskraft wieder neu und stark an.
Der abgeklärte Klassiker
Mit Goethes Reise nach Italien (1786-88) begann seine "klassische" Periode. Die
Dramen dieser Jahre wie
"Iphigenie" und "Torquato Tasso" betonen nicht mehr allein das
Gefühl. Vielmehr soll das Gefühl vom Verstand
gebändigt und veredelt werden. So soll sich der Mensch zu einem sittlich immer
vollkommeneren Wesen entwickeln.
Nach seiner Rückkehr aus Italien nahm Goethe Christiane Vulpius, eine junge Frau, in sein
Haus, die er 1806
schließlich heiratete. Sie gebar ihm mehrere Kinder, von denen aber nur sein Sohn August
am Leben blieb.
Goethe wurde allmählich immer berühmter. Menschen aus vielen Ländern pilgerten nach
Weimar und erwiesen ihm
ihre Verehrung. Er aber zog sich immer mehr von den Menschen und ihren Meinungen zurück.
Er baute sich seine
eigene Welt der Schönheit und der idealen Formen auf. Er forschte in der Natur und
beschäftigte sich mit ihren
großen Grundgesetzen.
Als sich in Deutschland und Europa die Völker gegen Napoleons Fremdherrschaft erhoben,
verbot er seinem Sohn,
sich an dem Freiheitskampf zu beteiligen. Er verehrte Napoleon als großen Menschen, aber
er verabscheute
zugleich Krieg und Blutvergießen. Den neu aufkommenden nationalen und demokratischen
Ideen stand er ablehnend
gegenüber.
Lebensende
Auch noch im Alter ergriff Goethe immer wieder die Leidenschaft für
schöne und geistvolle Frauen. Aus seiner Beziehung zu Marianne von
Willemer entstand der "West-Östliche Diwan". Bis ins höchste Alter - er
starb 1832 im Alter von fast 83 Jahren - war Goethe von einer
erstaunlichen Schaffenskraft. Seine Lebenserinnerungen schrieb er auf in
seinem Werk "Dichtung und Wahrheit". Kurz vor seinem Tod vollendete er
den 2. Teil des Dramas "Faust", das zur Weltliteratur gehört. In der
Person des Faust schildert er den Weg des suchenden Menschen aus
der Verworrenheit des Lebens zur Erkenntnis seiner ewig-göttlichen
Bestimmung: Arbeit für das Wohl der Menschheit, Dienst für die
Gemeinschaft. Daraufhin wird Faust der Eingang in den "Himmel" zuteil mit den
Worten: "Wer immer strebend sich
bemüht, den können wir erlösen".
Selbsterlösung
Goethe sah überall in der Welt eine göttliche Macht am Werk, besonders in bedeutsamen
Menschen und in den
Gesetzen der Natur. Vor Christus hatte er große Ehrfurcht. Jeder Mensch trägt Goethes
Meinung nach einen
göttlichen Funken in sich. Damit kann er sich aus eigener Kraft zu einem immer
vollkommeneren Menschen
entwickeln. Deshalb ist der Mensch in seinem Kern gut. Diese Sicht der Dinge kennzeichnet
Goethe als Humanist.
Aber gerade heute sehen wir an dem vielen Schrecklichen in der Welt, wie unvollkommen und
böse der Mensch ist
und bleibt. Und wer ehrlich vor sich selber ist, muß vor dem vielen Schlechten in sich
und seinen Gedanken
erschrecken. Er muß erkennen, daß es eine Selbsterlösung, wie Goethe sie proklamierte,
nicht geben kann.
Deshalb mußte Jesus als Gottessohn in unsere Welt kommen und für uns am Kreuz sterben.
In ihm begegnen uns
Gottes Liebe und sein Wille, uns zu erlösen. Wenn wir Jesus in unser Leben hineinnehmen,
vergibt er uns unsere
Schlechtigkeit, unsere Sünde, und macht uns bis in unser Inneres hinein zu neuen
Menschen.
Zitate:
Aller Anfang ist leicht, und die letzten Stufen werden am
seltensten erstiegen.
Goethe
Alles, was entsteht, ist es wert, daß es zugrunde geht.
Goethe
Alles, was uns begegnet, läßt Spuren zurück.
Alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei.
Goethe
Am Abend schätzt man erst das Haus.
Goethe
Am Ende hängen wir doch ab von den Kreaturen, die wir
machten.
Goethe
Auch in der Tat ist Raum für Überlegung.
Goethe
Aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann
man Schönes bauen.
Goethe
Bin weder Fräulein, weder schön, kann ungeleitet nach Hause
gehn.
Goethe
Das Absurde, mit Geschmack dargestellt, erregt Widerwillen und
Bewunderung.
Goethe
Das Alter hört sich gern, auch wenn es nichts zu sagen hat.
Goethe
Das Beste, was wir von der Geschichte haben, ist der
Enthusiasmus, den sie erregt.
Goethe
Das Glück ist nicht einer kurzlebigen Freude gleichzusetzen,
es ist vielmehr eine geheime, ein ganzes Leben lang wirkende
Kraft !
Goethe
Das Land, das die Fremden nicht beschützt, ist zum Untergang
verurteilt.
Goethe
Das Leben gleicht jener beschwerlichen Art zu wallfahrten,
wo man drei Schritte vor und zu zwei zurücktun muß.
Goethe
Das mächtigste Hirngespinst ist die öffentliche Meinung:
Niemand weiß genau, wer sie macht, niemand hat sie je
persönlich kennengelernt,
aber alle lassen sich von ihr tyrannisieren.
Goethe
Das neue Jahr sieht mich freundlich an, und ich lasse das alte mit
seinem Sonnenschein und Wolken ruhig hinter mir.
Goethe
Das Tun interessiert, das Getane nicht.
Goethe
Den lieb ich, der Unmögliches begehrt.
Goethe
Denn höher vermag sich niemand zu erheben, als wenn er
vergibt.
Goethe
Man muß nicht nur wollen, sondern auch tun
Johann Wolfgang von Goethe
Die Buchhändler sind alle des Teufels! Für sie sollte es eine
eigene Hölle geben....
Goethe
Sie da, mit den dicken Titten, dürfte ich um die Butter bitten ?
Goethe
Ich bin glücklich. Und wenn ichs nicht bin, so wohnt wenigstens all
das tiefe Gefühl von Freud und Leid in mir.
Johan Wolfgang von Goethe
Man soll alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes
Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.
Johan Wolfgang von Goethe
Die größten Schwierigkeiten liegen da, wo wir sie suchen.
Johann Wolfgang v. Goethe
Seelenleiden zu heilen, vermag der Verstand nichts, die Vernunft
wenig, die Zeit viel, entschlossene Tätigkeit alles.
Johann Wolfgang von Goethe
Wer rastlos vorwärts strebt in jungen Tagen, wer nicht dem Sturm
und Drang der Mißgunst weicht, der darf und kann im Leben
großes wagen, der sei gewiß, das er sein Ziel erreicht
Johann Wolfgang von Goethe, Faust
Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Genie lernt auf einem Spaziergang mehr als ein Tor auf einer
Reise um die Welt.
Johann Wolfgang von Goethe
Eine große Reise zu tun ist für einen jungen Mann äußerst
nützlich.
Johann Wolfgang von Goethe
Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen.
Johann Wolfgang von Goethe
Das also ist des Pudels Kern
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Tor ist immer willig, wenn eine Törin will.
Goethe
Bach
Johann Sebastian, * Eisenach 21. 3. 1685, + Leipzig 28. 7. 1750, Komponist.
1708 wurde er Organist und Kammermusiker am Hof der Hzg. von Sachsen-Weimar, später
auch Konzertmeister. 1717 ging er als Hofkapellmeister nach Köthen, wo er nach dem Tode
seiner ersten Frau 1721 Anna Magdalena Wilcken (* 1701, + 1760) heiratete. Ab 1723 war er
"Director musices" und Thomaskantor in Leipzig.
Werke:
Instrumentalwerke: Orchesterwerke: 6 Brandenburg. Konzerte, 6 Konzerte 1-3 Violinen, 4
Ouvertüren, Konzerte für 1-4 Klaviere. - Kammermusik: 6 Violinsonaten, 3 Sonaten und 3
Partiten für
Violine solo, 6 Suiten für Violoncello, 3 Gambensonaten, Flötensonaten. - Klaviermusik:
2stimmige
Inventionen, 3stimmige Sinfonien, Klavierstücke für Friedemann und Anna Magdalena B.,
Frz. Suiten,
Engl. Suiten, 2 Teile Wohltemperiertes Klavier (1722 und 1744), 6 Sonaten für
Pedalcembalo oder
Orgel (nach 1727), 4 Teile Klavierübungen (u. a. 6 Partiten, Italien. Konzert,
Goldbergvariationen),
Musikal. Opfer (1747), Kunst der Fuge (1749/50). Orgelwerke: freie Orgelwerke, etwa 50
Präludien
und Fugen, Toccaten, Fantasien, Passacaglien, Orgelchoräle, u. a. Partita über "Sei
gegrüßet, Jesu gütig",
Orgelbüchlein, Achtzehn Choräle, Katechismus-Choräle (aus dem 3. Teil der
Klavierübung, 1739),
Kanon. Veränderungen über "Vom Himmel hoch", 6 Schüblersche Choräle. -
Vokalwerke (etwa 230
erhalten): 192 Kirchenkantaten, etwa 30 weltl. Kantaten, 7 Motetten, Magnificat (1723),
Johannespassion (1724), Matthäuspassion (1729), Markuspassion (1731, verschollen),
Weihnachtsoratorium (1734), h-Moll-Messe (1724-um 1747).
Klangbeispiele: Air midi ( gute
Soundkarte erforderlich)
Aus tiefster Not schrei ich zu dir (J.S. Bach)
Präludium und Fuge C-Dur BWV
553
Präludium und Fuge d-moll BWV
554
Präludium und Fuge e-moll BWV
556
Präludium und Fuge F-Dur BWV
556
Präludium und Fuge G-Dur BWV
557
Präludium und Fuge g-moll BWV 558
Präludium und Fuge a-moll BWV 559
Präludium und Fuge B-Dur BWV 560
O Mensch bewein deine Sünde groß (J.S. Bach)
Toccata und Fuge d-moll BWV 565 (J.S. Bach)
Ave Maria (Bach/Gounod)