11.3.2005
Frühzeitige Begegnung mit Arbeitswelt organisiert
Neues Modell für Berufsorientierung an der Martinischule
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Haren (hn)
Für die Berufsorientierung der Schüler wurde an der Martinischule Haren ein neues Konzept ausprobiert.
Für den Fachleiter Kaspar Schepers ist von besonderer Bedeutung, in einer immer unüberschaubarer werden­den Wirklichkeit, „eine frühe und angeleitete Begegnung mit der Arbeitswelt und eine qualifizierte Hinführung zur späteren Berufswahl". So legte er ein von ihm erarbeite­tes Konzept der Schulleitung vor, das dann in mehreren Dienstbesprechungen aus­giebig diskutiert wurde. Da­bei wurde ein Modell erarbei­tet, das im ersten Halbjahr 2004/05 mit den Schülern der Klassen 9 erprobt wurde.
Zu Beginn des Schuljahres absolvierten die Schüler ein zweiwöchiges Betriebsprakti­kum. Daran schloss sich ein Praxistag in der Schule. Hier durchliefen die Schüler ein Förderprogramm mit berufs-und praxisorientierten Inhal­ten in den Fächern Deutsch und Mathematik/Arbeit/ Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft. Zudem wur-
den Arbeitsgemeinschaften in den Bereichen Metalltech­nik und Informatik sowie ein Babysitter-Kurs angeboten.
Im            Praxisunterricht
Deutsch ging es um Fremd­wörter und Fachbegriffe, Be­werbung und Lebenslauf bis hin zu Übungen, die die Lese-und Rechtschreibkompetenz steigern und die Konzentrati­onsfähigkeit fördern. Der Praxisunterricht Mathematik versuchte durch handlungs-orientierte Methoden ein
Problemlösungsverhalten für berufsspezifische mathema­tische Aufgaben zu erreichen. Schwerpunkte lagen hier in den Bereichen Vermessen, Berechnen von Flächen, Vo­lumen und Mischungsver­hältnisse. Ebenso wurden erste Grundlagen des techni­schen Zeichnens vermittelt.
Im weiteren Praxisunter­richt wurde den Berufswün­schen der Schüler besonders Rechnung getragen. Hervor­zuheben ist hier der Bereich Metall, der erfahrungsgemäß von 50 Prozent der Schüler angestrebt wird. Gerade hier bietet auch die Harener Wirt­schaft große berufliche Per­spektiven.
In der AG Metalltechnik lernten die Schüler grundle­gende Techniken anhand von Bau und Wartung von Go-Karts kennen. Mittler­weile besteht der „Martini-Fuhrpark" schon aus fünf selbst gebauten Rennern. Im Rahmen der Einführung der Ganztagsschule ist die Ein­richtung einer Metallwerk­statt geplant.
Der Praxistag im Betrieb diente dazu, weitere Erfah­rungen über den Arbeitsalltag
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DIE LETZTEN SERVICEAUFGABEN an den fertigen Gokarts.
Fotos: Hagemann
Schulleiter Lorenz Gülker sprach der Harener Wirt­schaft mit den Worten: „Un­serer besonderer Dank gilt der Harener Wirtschaft, die prob­lemlos eine ausreichende An­zahl von Praxisplätzen zur Verfügung gestellt hat und somit entscheidend zum Ge­lingen dieses Projektes beige­tragen hat", ein großes Lob aus.
zu machen. So konnten die Schüler am Arbeitsplatz mit­helfen und größtenteils Tä­tigkeiten sogar selbstständig ausführen.
„Die guten Erfahrungen mit diesem ,Modellversuch Praxistag', die überwiegende Mehrheit der Schüler befür­wortet dieses Konzept, ermu­tigen uns", so Kaspar Sche­pers, „diesen Praxistag auf die
Klassen 8 auszuweiten." Denn durch den Wechsel Schule-Betrieb hätten die Schüler die große Bedeutung der Fächer Mathematik und Deutsch für die berufliche Ausbildung erfahren. Zudem hätten die Praxistage gezeigt, dass die Schüler dem Ziel, eine begründete Berufswahl­entscheidung treffen zu kön­nen, näher gekommen seien.
MIT DER FEILE wird das Werk­stück bearbeitet.